Projektleitung: Torsten Demuth, Stefanie Kirchhoff
Themenseiten des Projekts:
Projekt "Biotoppflege und -entwicklung Deponie Georgswerder"
Die insgesamt 45 Hektar große, geschlossene Deponie Georgswerder war von 1948 bis 1979 in Betrieb. Insgesamt wurden dort rund sieben Millionen Kubikmeter Abfall abgeladen. Neben Schutt und Hausabfällen wurden zwischen 1967 und 1974 auch Sonderabfälle der Industrie eingelagert. Hieraus resultierte ein Skandal, als 1983 in austretendem Sickerwasser am Fuße der Deponie Seveso-Dioxine nachgewiesen wurden.
Mit einer aufwendigen, von 1986 bis 1995 andauernden Sanierung wurde die Deponie oberflächlich abgedichtet und gesichert. Bei der anschließenden Begrünung der Anlage wurden auch einige Sonderstandorte mit besonderen ökologischen Funktionen geschaffen, darunter die sogenannte Vogelschutzfläche – das primäre Einsatzgebiet der ehrenamtlichen Neuntöter.
Im Rahmen der IBA wurde 2013 ein Teil der Deponie – nun auch "Energieberg Georgswerder" genannt – der der Öffentlichkeit zeitweise zugänglich gemacht.
Die von uns bearbeitete Entwicklungsfläche ist rund 1,6 ha groß und überwiegend durch relativ magere Kleinschmielenrasen und halbruderale Gras- und Staudenfluren geprägt. Das vorherrschende Kleinklima ist als trocken und warm (xerotherm) zu bezeichnen. Das aufgeschüttete Bodensubstrat setzt sich aus verschiedenen, z. T. mit Bauschutt vermengten Sanden zusammen.
sowie zahlreiche Einzelpersonen
Zum erheblichen Teil beinhalten die Sande einen erhöhten Anteil an Ton und Lehm, für einen (Halb-) Trockenrasen suboptimal. Weiter finden sich Geröll- und Kiesfelder und eine kleine Sandsteilwand. Zentral gelegen ist ein kleiner Folientümpel angelegt.
Die Fläche ist Lebensraum zahlreicher, zum Teil in Hamburg vom Aussterben bedrohter Arten. Insbesondere auf trocken-warme Bedingungen spezialisierte Pflanzen und Insekten haben sich hier angesiedelt, aber auch die Vogelwelt ist beachtenswert.
Durch fortschreitende Sukzession war der Fortbestand dieses seltenen Lebensraumes zusehends in Gefahr. Deshalb wurde die Fläche im Herbst 2016 aus der regulären Pflege durch Landschaftspfleger genommen und in engagierte, ehrenamtliche Hände gelegt.
Alle Pflege- und Entwicklungsarbeiten werden gemäß der Planungen durch das Büro Biotopplan durchgeführt. Der überwiegende Teil der Wiese wird zweimal im Jahr schonend mit einem Hand-Balkenmäher gemäht, kleinere Bereiche werden nur einmal gemäht um zum Beispiel einigen Schmetterlingsarten ihren kompletten Entwicklungszyklus zu ermöglichen.
Das Schnittgut wird von Hand und erst nach einigen Tagen von der Fläche aufgenommen und abtransportiert. Die Mahd findet immer kleinteilig gestaffelt statt, um Kleinlebewesen und deren Larvalstadien weiterhin Deckung zu bieten und ein ausreichendes Pollen- und Nektarangebot vorzuhalten.
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